Game Changer in deutschen Behörden: Modellbasierte Low-Code-Plattformen revolutionieren die IT-Landschaft in Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen.

Die Digitalisierung hat einen tiefgreifenden Einfluss auf unseren Alltag und stellt Bund Länder und Kommunen vor immer neue Herausforderungen insbesondere. Eines der größten Probleme ist die Verknappung qualifizierter IT-Entwickler:innen, die für die Realisierung neuer IT-Lösungen benötigt werden. Low-Code ist eine Antwort auf diese Herausforderungen, indem es eine visuell basierte Entwicklungsumgebung bietet, die es Mitarbeiter:innen ermöglicht, neue IT-Lösungen direkt in den Fachabteilungen/Referaten zu entwickeln, ohne tiefgehende Fachexpertise in der Softwareentwicklung zu besitzen.

Durch den Einsatz von Low-Code in den Fachabteilungen entstehen sogenannte Citizen Developer, die über enormes Fachwissen in ihrer Abteilung sowie über die gewünschten Anforderungen und Prozesse verfügen, aber nur geringe bis gar keine Erfahrung in der IT-Entwicklung haben. Da die Mitarbeiter:innen mit der größten Kenntnis der gewünschten Anforderungen die Lösungen selbst entwickeln, wird eine höhere Qualität des Endprodukts erreicht.

Low-Code bietet eine effizientere und flexible Möglichkeit für Unternehmen und Behörden, neue IT-Lösungen bereitzustellen. Es erhöht die Geschwindigkeit in der Entwicklung, ermöglicht eine direkte Umsetzung von Anforderungen der Fachabteilungen und entlastet dabei IT-Mitarbeiter:innen.

In welchem Zusammenhang stehen Modellgetriebene Softwareentwicklung und Low Code?

Low-Code stellt eine spezielle Form der modellgetriebenen Softwareentwicklung dar. Der Fokus wird auf die Modellierung des Systems gelegt, anstatt auf den manuellen Code-Schreibprozess. Low Code geht einen Schritt weiter und ermöglicht es auch Nicht-Entwickler:innen (Sachbearbeiter:innen, Referent:innen), die Anforderungen und Prozesse in einer weniger technischen Umgebung zu modellieren, ohne tiefgehende Fachexpertise in der Softwareentwicklung.

Warum sollten sich auch Software-Entwickler:innen mit Low Code auseinander setzen?

Auch für Software-Entwickler:innen bringt der modellgetriebene Ansatz eine Reihe von Veränderungen mit sich. Ihr Arbeitsanteil wird vor allem in Hinblick auf den Umgang mit fachlichen Änderungen minimiert.

In der modellgetriebenen Softwareentwicklung nimmt die Rolle der Software-Entwickler:innen eine neue Dimension an. Statt wie früher die gesamte Anwendung alleine zu entwickeln, übernehmen sie jetzt eine unterstützende Rolle bei der Modellierung und Übersetzung der fachlichen Anforderungen in technische Lösungen.

Modellbasierte Ansätze ermöglichen eine bessere Abstimmung zwischen IT und Fachbereichen, indem fachliche Anforderungen in einem einheitlichen Modell dargestellt werden. Dieses Modell wird dann in eine technische Lösung übersetzt, die von einem Low-Code-System automatisch generiert wird.

Durch diese Automatisierung wird die Geschwindigkeit und Flexibilität bei der Anwendungsentwicklung erhöht. Außerdem können Entwickler:innen ihre Zeit und Energie auf individuelle und technisch anspruchsvollere Umsetzungen sowie die Implementierung von technischen Innovationen konzentrieren.

Welche Engpässen in der Softwareentwicklung können aufgelöst werden?

Modellgetriebene Softwareentwicklung kann Engpässe in der Softwareentwicklung durch die Verlagerung des Fokus auf die Modellierung der fachlichen Anforderungen und Prozesse entlasten. Dies ermöglicht es Fachabteilungen, die gewünschten Anforderungen selbst in einer weniger technischen Umgebung zu modellieren.

Modellgetriebene Softwareentwicklung führt zu einer besseren Übersicht und Dokumentation der Anforderungen und Prozesse und somit zu einer schnelleren und effizienteren Umsetzung. Außerdem kann die Qualität der Lösungen verbessert werden, da die Fachexpert:innen direkt an der Entwicklung beteiligt sind.

Anforderungen an moderne Low-Code-Plattformen:

  1. Anbindung an Applikationsplattformen: Problemlose Anbindung an Applikationsplattformen, um dessen Funktionalität zu erweitern.
  2. Einfache Wartbarkeit: Einfachheit und Effizienz, um Ausfallzeiten zu vermeiden.
  3. Skalierbarkeit: Die Fähigkeit, sich an die wachsenden Anforderungen anzupassen und entsprechend skalieren zu können.
  4. Individuelle Code-Erweiterungen: Entwicklern sollten individuelle Code-Erweiterungen vorzunehmen können, um die Funktionalität an die Bedürfnisse der Behörde zu realisieren.
  5. Unterstützung komplexer Funktionen und Integration: Die Fähigkeit komplexe Funktionen und Integrationsfähigkeiten bereitzustellen.

Das Low-Code-Manifest beinhaltet 9 Prinzipien, um die Qualität moderner Low-Code-Enterprise-Plattformen zu definieren:

  1. Benutzerfreundlichkeit: Die Plattform muss eine einfache und intuitive Bedienung bieten, um die Entwicklung von Anwendungen für Benutzer ohne tiefgehende technische Fähigkeiten zu ermöglichen.
  2. Einfache Modellierung: Eine Enterprise-Plattform sollte eine Modellierungs-Oberfläche bereitstellen, die in kurzer Zeit erlernbar ist um die Entwicklung von komplexen Anwendungen einfacher und effizienter zu gestalten. Für kleinere Applikationen und Apps reicht oftmals auch schon eine visuelle Oberfläche aus, die ohne Schulungsmaßnahme bedienbar ist.
  3. Integrierbarkeit: Die Plattform muss gut integrierbar sein, um die Integration mit anderen Systemen und Datenquellen zu ermöglichen.
  4. Skalierbarkeit: Die Plattform muss skalierbar sein, um die Entwicklung von Anwendungen für eine große Anzahl von Benutzern zu unterstützen.
  5. Code-Erweiterung: Die Plattform sollte Code-Erweiterungen ermöglichen, um individuelle Anforderungen zu erfüllen.
  6. Integrität: Die Plattform muss sicherstellen, dass die Daten und Prozesse, die von den Anwendungen verwaltet werden, sicher und geschützt sind.
  7. Zuverlässigkeit: Die Plattform muss zuverlässig sein, um sicherzustellen, dass die Anwendungen immer verfügbar sind und wichtige Geschäftsprozesse nicht beeinträchtigt werden.
  8. Performance: Die Plattform muss eine hohe Performance bieten, um sicherzustellen, dass die Anwendungen schnell und reaktionsschnell arbeiten.
  9. Nachhaltigkeit: Die Plattform muss für die Zukunft ausgelegt sein, um neue Technologien und Anforderungen unterstützen zu können.

Ein moderne Low-Code-Plattform, die für den Einsatz in Unternehmen und Behörden gedacht ist, sollte über robuste Führungs- und Kontrollprozesse und -protokolle verfügen, um eine sichere und kontrollierte Entwicklung von Anwendungen zu gewährleisten.

Agilität: Auch Behörden benötigen heute flexible und agile Lösungen, um schnell auf Veränderungen im Geschäft reagieren zu können, somit ist eine hohe Agilität sinnvoll, um schnelle Änderungen und Anpassungen der Anwendungen zu ermöglichen.

Die Cloud: Ohne DSGVO-konforme Cloud-Lösung geht es nicht mehr, um flexibler, skalierbar und rechtssicher arbeiten zu können. Eine native Integration in die Cloud sollte Standard sein.

Multi-User-Entwicklung: Die öffentliche Verwaltung benötigt Lösungen, die es mehreren Entwicklern ermöglichen, gleichzeitig an einer Anwendung zu arbeiten.

Experimentieren und Innovieren: Bund und Länder benötigen die Möglichkeit, schnell neue Ideen zu experimentieren und zu innovieren. Eine Low-Code-Plattform sollte daher über eine einfache und schnelle Möglichkeit verfügen, neue Anwendungen zu entwickeln und zu testen.

Low Code als Game Changer für Effizienz und Agilität in der öffentlichen Verwaltung“

Low-Code-Plattformen stellen einen bedeutenden Wandel im Kontext der öffentlichen Verwaltung und Behörden dar. Sie ermöglichen es, Prozesse schneller und effizienter zu automatisieren, ohne dass tiefes technisches Know-how erforderlich ist. Sie bieten eine intuitive, modellbasierte Entwicklungsumgebung, die Agilität und Flexibilität in der Anwendungsentwicklung unterstützt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Unterstützung von Governance und Kontrolle, die für Behörden unerlässlich ist. Robuste Führungs- und Kontrollprozesse und -protokolle sichern eine zuverlässige und sichere Datenverarbeitung.

In Anbetracht dieser Vorteile kann man sagen, dass Low-Code-Plattformen ein Game Changer für die öffentliche Verwaltung und Behörden sind, da sie es ermöglichen, Behördenabläufe und digitale Antragsprozesse schneller, effizienter und mit höherer Qualität zu automatisieren als jemals zuvor.