Einsatz von Low Code und modellbasierter Softwareentwicklung in der Zusammenarbeit von Wirtschaft und Lehre

Low Code und modellbasierter Softwareentwicklung: Kooperation von mgm technology partners und der RWTH Aachen
Kooperation von mgm technology partners und der RWTH Aachen

[Aus der PM vom 23.01.2020] Die mgm technology partners GmbH und der Lehrstuhl für Software Engineering der RWTH Aachen haben im Januar 2020 eine strategische Forschungskooperation im Bereich modellbasierter Softwareentwicklung gestartet. Ziel des Projekts ist die Weiterentwicklung von A12, einem modellbasierten Entwicklungsansatz von mgm.

Der Ansatz ist seit Jahren in behördlicher Software sowie im Versicherungsumfeld und im E-Commerce im Einsatz. Die zentrale Idee von A12 besteht darin, sämtliche fachlichen Aspekte der Software in Modellen abzubilden. Diese Modelle können dann direkt von Fachanwendern bearbeitet werden. Der Lehrstuhl für Software Engineering der RWTH Aachen gehört auf dem Gebiet dieser modellbasierten Entwicklung zu den bedeutendsten Forschungsinstitutionen.

„Die Softwareentwicklung befindet sich in einer Phase der Industrialisierung… Mit dem modellbasierten Ansatz von A12 verschieben sich die Rollen von Entwicklern und Fachexperten. Die Experten werden befähigt, fachliche Anpassungen eigenständig vorzunehmen. …Wir sind stolz, unseren Vorsprung im Bereich modellbasierter Entwicklung durch die Kooperation weiter ausbauen zu können und freuen uns sehr, diesen Ansatz mit den Wissenschaftlern der RWTH Aachen weiterzuentwickeln.“

Hamarz Mehmanesh, CEO von mgm technology partners (PRESSEMITTEILUNG vom 23.01.2020)
Modellbasierte Softwareentwicklung verkürzt Entwicklungszeiten drastisch und ermöglicht eine schnelle Anpassung an Veränderungen. rof. Dr. Bernhard Rumpe, Inhaber des Lehrstuhls für Software Engineering der RWTH Aachen University

Modellbasierte Softwareentwicklung verkürzt Entwicklungszeiten drastisch und ermöglicht eine schnelle Anpassung an Veränderungen. Fachnahe Modellierungstechniken ermöglichen den Anwendern, auch selbst Anpassungen vorzunehmen. In der Praxis ist der Ansatz noch bei weitem nicht ausgereizt. Wir freuen uns umso mehr, gemeinsam mit mgm eine Brücke zwischen den neuesten Erkenntnissen und Methoden aus Wissenschaft und Forschung und der tatsächlichen Anwendung solcher Entwicklungsparadigmen bei Behörden und Unternehmen zu schlagen.

Prof. Dr. Bernhard Rumpe, Inhaber des Lehrstuhls für Software Engineering der RWTH Aachen University (PRESSEMITTEILUNG vom 23.01.2020)

Zwischen dem mgm Standort Aachen und dem Lehrstuhl für Software Engineering der RTWH Aachen besteht seit längerem ein intensiver Austausch. Durch die gemeinsame Forschungskooperation wird der Wissensaustausch für eine schnellere Softwareentwicklung jetzt weiter ausgebaut.

Die Entwicklungsprinzipien von A12 bilden seit Jahren u.a. eine zentrale Grundlage für die Elektronische Steuererklärung (ELSTER), kommen aber auch bei der Digitalisierung von komplexen Produkten und Prozessen in der Industrieversicherung und im E-Commerce zum Einsatz. Sie sind insbesondere darauf ausgelegt, fachliche Änderungen schnell und ohne zusätzlichen Entwicklungsaufwand in der Software abzubilden. Welche Vorteile sich daraus für behördliche Software ergeben, wurde beispielsweise in dem Workshop „Digitale Souveränität des Staates am Beispiel der Steuer“ auf der Smart Country Convention 2019 in Berlin vorgestellt.

So sind in den digitalisierten Formularen von ELSTER allein für ein Jahr über 100.000 fachliche Regeln und über 200.000 Felder abgebildet. Historisch betrachtet gab es in den vergangenen zwei Jahrzehnten mehrere Millionen fachliche Regeln und Feldversionen.

So sind in den digitalisierten Formularen von ELSTER allein für ein Jahr über 100.000 fachliche Regeln und über 200.000 Felder abgebildet. Historisch betrachtet gab es in den vergangenen zwei Jahrzehnten mehrere Millionen fachliche Regeln und Feldversionen. Ein Großteil davon bleibt länger aktiv, da historische Daten über einen Zeitraum von 10 Jahren bearbeitbar sein müssen. Ohne den modellbasierten Ansatz von A12 wäre es kaum möglich, diese Komplexität abzubilden und die Anpassungen durch die Steuergesetzgebung Jahr für Jahr umzusetzen.

Über die mgm technology partners GmbH:

Seit 1994 konzentriert sich die mgm technology partners GmbH mit Hauptsitz in München auf hochskalierbare, transaktionale Online-Anwendungen in den Branchen Public Sector, Commerce und Insurance. Im Jahr 2019 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von ca. 78 Millionen Euro mit über 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an 15 Standorten. Das Beteiligungsunternehmen mgm consulting partners GmbH unterstützt seit mehr als zehn Jahren große, international tätige Konzerne im Bereich IT-Strategie, Prozessberatung und Management. Die mgm security partners GmbH stellt den mgm Kunden das gesamte Spektrum der Web- und Software-Security-Dienstleistungen zur Verfügung. Zu den Kunden zählen beispielsweise das Bayerische Landesamt für Steuern, die Deutsche Rentenversicherung, Berufsgenossenschaften, Siemens, BMW, Audi, DHL, Lidl, E.ON und Versicherungsunternehmen. mgm ist Mitglied der Allgeier Gruppe.

Über den Lehrstuhl für Software Engineering der RWTH Aachen University

Der Lehrstuhl für Software Engineering der RWTH Aachen befasst sich schwerpunktmäßig mit der Erfolgsorientierung und Effizienz von Softwareentwicklungsprozessen und der Verbesserung der Qualität von Entwicklungsprodukten. Mit 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist der Lehrstuhl national und international sehr gut etabliert und führt mit namhaften Herstellern von IT-Software, IT-Hardware, Elektronikprodukten und Autoherstellern Forschungs-, Entwicklungs- und Technologietransfer-Projekte durch. Professor Dr. Rumpe, der Leiter des Lehrstuhls für Software Engineering, weist langjährige Erfahrungen in der Software- und System-Entwicklung auf und ist einer der führenden Experten im Bereich der modellbasierten Softwareentwicklung mit UML, SysML und Domänenspezifischer Sprachen (DSL) weltweit.