Bürokratie ade? OZG 2.0 wird’s richten? Haben wir aus dem Desaster der OZG 1.0-Umsetzung gelernt und machen wir mit der OZG 2.0-Umsetzung jetzt alles richtig und besser? Bürger und Verwaltung hätten es verdient.
Mit OZG 2.0 wird nun eine Fortsetzung und Erweiterung des OZG diskutiert, um weitere Verwaltungsdienstleistungen digital zu ermöglichen. Es besteht durchaus die Gefahr, dass OZG 2.0 ähnlich wie das ursprüngliche bürgerorientierte OZG den Zeitplan sprengt oder nicht die gewünschten Ergebnisse bringt. Um dies zu vermeiden, müssen einige Schritte nicht unternommen werden:
- Es ist wichtig, die Gründe für das Scheitern der ursprünglichen OZG zu verstehen, um sie bei der Entwicklung von OZG 2.0 berücksichtigen zu können. Die Gründe sind bekannt. Sie müssen nicht neu diskutiert werden.
- Eine enge Zusammenarbeit zwischen Fachexperten und Stakeholdern aus Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft ist entscheidend, hat aber bei der ersten Umsetzung der OZG nicht funktioniert.
- Klare Ziele und Meilensteine sind wichtig, um den Fortschritt und Erfolg der OZG 2.0 zu messen und sicherzustellen, dass die Umsetzung auf dem richtigen Weg ist. Dies war bereits bei OZG 1.0 der Fall, wir hatten sogar ein cooles Dashboard.
- Agiles Vorgehen und kontinuierliche Verbesserung sind wichtige Prinzipien für eine erfolgreiche Umsetzung von OZG 2.0. Aber die ständige Anpassung an neue Anforderungen und die kontinuierliche Verbesserung von Prozessen und Technologien braucht Zeit. Viel Zeit. Und agiles Vorgehen hat bei der Umsetzung von OZG 1.0 nicht geholfen. Besser wäre es, die bekannte Arbeit schneller umzusetzen, bevor wir überhaupt Zeit für Änderungsideen und anschließende Diskussionen haben. Die Arbeit ist definiert, lasst sie uns anpacken.
Wenn wir unsere Verwaltungsdigitalisierung nicht in den Griff bekommen, werden bald die ersten Bürger und Verwaltungsmitarbeiter an den Türen unserer Rathäuser kleben und für eine funktionierende Verwaltung demonstrieren.
Fazit: Nicht mehr labern! Machen!