Lu// Claude Monet „San Giorgio Maggiore bei Dämmerung“// eine Prise Mystik, die dich durch ein Wurmloch drückt

Also, neulich überblätterte ich in meinem Frauenmagazin beinahe ein Foto von Monets „San Giorgio Maggiore bei Dämmerung“ und dachte mir: „Wirklich? Das soll also das Nonplusultra der Kunst sein? Leicht unscharf, ein heuchlerisch-kitschiger Sonnenuntergang mit ollem Kirchturm am Karpfenteich. Eine Mischung aus Farben, die sich anscheinend zufällig zu einem Bild formen? Na gut, wenn ihr meint.“ Ich setzte meine Linsen auf und verwissenschaftlichte mich ins Bild. „Manchmal starre ich stundenlang auf ein fotografiertes Gemälde, während draußen die Welt vor sich hinvegetiert.“ Dachte ich bei mir selbst. Es wurde Abend.

Ironischerweise hat Monets „San Giorgio Maggiore bei Dämmerung“ etwas an sich, dass mich nachdenklich stimmt. Es hat einfach diese Superpower, die Menschen vermeintlich spielerisch, nur mit ein paar Farbtupfern und einer Prise Mystik in den Bann zieht und die Zeit durch ein Wurmloch drückt.

Am Ende hat das Bild vielleicht doch eine gewisse Bedeutung. Es bringt mich dazu, über die merkwürdige Natur der menschlichen Psyche und unseren Drang, Sinn und Schönheit in der Welt zu finden, zu sinnieren. Und das, liebe Leute, ist vielleicht die eigentliche Magie von Monets Gemälde.

Und furchtbar kitschig ist es auch noch. – Meine Meinung.

Euer Lu


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