LU // Kurt Kranz // Vergessener Bauhauskünstler

Leute, macht mal halblang mit eurem Bauhaus-Name-Dropping, als wärt ihr die letzten Hipster, die Wikipedia durchgeackert haben. Walter Gropius, Mies van der Rohe, Wassily Kandinsky, Lionel Feininger, Paul Klee – ja, klar, die Bauhaus-Olympiade. Und dann kommen die etwas weniger glitzernden Sterne am Bauhaus-Himmel, die Max Bills und Heinrich Neuys dieser Welt. Aber, haltet euch fest, wer zum Geier ist Kurt Kranz? Ja genau, Kurt wer?

Kranz, der Typ, der nicht nur in Dessau bei den Bauhaus-Göttern wie Joseph Albers, Paul Klee und Wassily Kandinsky die Schulbank gedrückt hat, sondern auch sein Diplom straight aus den Händen von Mies van der Rohe geklatscht bekam. Und der Kerl hat nicht nur Kunst gemacht, die quer über den Globus geht – von Berlin über Hamburg bis in die USA und Japan –, sondern auch mit den ganz Großen rumgehangen. Andy Warhol wollte sich mit Kranz’ Plakatraster von 1932 als der ultimative Erfinder aufspielen. Süß, Andy, aber als du das Patent einreichen wolltest, warst du gerade mal vier Jahre alt und hast wahrscheinlich eher über Schnuller als über Rasterpunkte nachgedacht.

Jetzt mal ernsthaft: Kranz könnte man durchaus als einen der Urväter der Computergrafik ansehen, weil seine Kunst auf ähnlichen Mustern basiert. Der Typ trifft dann Anfang der 70er auf Warhol in den USA und stellt aus. Auch wenn sein Patent aus dem Jahr 1932 stammt und Kranz ein Bauhäusler war, passt seine Kunst locker in die Pop-Art-Ecke.

Und trotzdem, der Mann war quasi ein Phantom, ein vergessenes Genie des Bauhauses, in seiner eigenen Stadt so bekannt wie Socken in Sandalen. Zum 100. hatte er nicht mal ne Ausstellung bekommen… Aber zum Glück gibt’s das Heinrich Neuy Bauhaus Museum in Borghorst, wo einige seiner Werke gerade die Bude rocken.

Lufthansa-Teller 1989, für die Gäste der 1. Klasse

Also, was lernen wir daraus? Ab nach Borghorst, guckt euch Kranz’ abgefahrene Arbeiten an und lasst euch umhauen. Ein Künstler, der es echt nicht verdient hat, in der Versenkung zu verschwinden.

Euer Lu

Nachschlag: Leute, ich weiß, ich weiß, ihr denkt jetzt: „Woher hat der Lu all diesen Insider-Stoff, hä? Wikipedia? Pah, zu einfach!“ Richtig geraten, Freunde der Sonne. Meine Quelle ist so exklusiv, da kann Wikipedia einpacken. Ich hab meine Infos direkt von der Quelle, frisch gepresst und unverfälscht: die Tochter vom Bauhaus-Künstler Heinrich Neuy höchstpersönlich. Ja, ihr habt richtig gehört. Und dieser Neuy, der war nicht nur irgendwie am Bauhaus dabei, nein, der war richtig dicke mit unserem Kurt Kranz. Kumpel-Level 100. Die waren ihr Leben lang Buddies. Das ist wie Batman und Robin, nur eben in der Kunstszene.

Also, wenn ihr euch das nächste Mal durch die Bauhaus-Geschichte wühlt und denkt „Hmm, Kurt Kranz, nie gehört“, dann erinnert euch: Das ist Insider-Wissen, direkt aus dem engsten Kreis. Und dieses Wissen sagt uns, dass Kranz nicht nur ein Teil des Bauhaus-Olymps war, sondern auch ein Innovator, ein Pionier, ein Künstler, dessen Werk und Einfluss weit über die Grenzen von Dessau hinausgingen.

Also, lasst uns einen Toast auf die unsichtbaren Verbindungen ausbringen, die die Geschichte zusammenhalten, auf die Freundschaften, die hinter den Kulissen die Kunst vorantreiben. Und ein ganz besonderer Toast auf die Tochter, ohne die wir nie die ganze Geschichte gekannt hätten.

Cheers, Leute.


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