Lu // Jamie Perry – Oasis // Karoshorts in Kniestrümpfen: Ein meditativer Ausflug ins Nirgendwo

Leute, ihr steht vor einem Gemälde, das euch in eine andere Welt entführt. Eine Welt, in der die Zeit stillzustehen scheint und die Langeweile fast greifbar ist.

Das ist „Oasis“ von Jamie Perry. Ein Mann in Karoshorts und Kniestrümpfen, füllt einen Pool auf. Aber nicht irgendeinen Pool. Es ist dieser verdammt berühmte Pool von Mr. David Hockney, ich schwöre. Doch im Gegensatz zu Hockneys vibrierenden Farben und dem Schwimmer ist hier alles still. Keine Berge, kein Schwimmer, nur ein Opa mit einem Gartenschlauch. Einem sehr sehr langsamen grünen Gartenschlauch. Man kann fast hören, wie die Verdunstung den Zufluss überholt.

Während Hockneys Poolbild die lebendige kalifornische Sonne feiert, liegt Perrys Pool in einem Niemandsland, umgeben von brauner Erde und einem langweiligen blauen Himmel. Der Pool, mit seinem unnatürlich blauen Wasser, steht im krassen Gegensatz zur kargen Landschaft um ihn herum. Es ist, als hätte jemand mitten in der Wüste ein Stück „Glitzeblau“ geschaffen. Und dann den Rest vernachlässigt. Ja, und dann ist da noch dieser Mann, der den Pool mit seiner Geduld füllt. Bekleidet mit Hut und einem roten Kurzarmhemd, fast meditativ.

Wenn Hockney der König der Pools ist, dann ist Perry der Zen-Meister unter den Poolmalern.


Beitrag veröffentlicht

in

Schlagwörter: