Liebe Leute, da schlendere ich neulich in meiner alten Heimatstadt ins Hotelrestaurant, um mir ein bisschen Nostalgie und ’nen guten Happen zu gönnen. Und was blitzt mich da aus der Dekoablage so glitzernd an? Ein goldener Ballonhund! Ja, richtig gelesen, GOLDEN. Ich dachte erst, ich bin in einer Folge von „Pimp my Restaurant“. Hat das Hotel einfach nur den Deko-Katalog von „Kitsch & Klimbim“ durchgeblättert, oder gibt es einen Plan?
Ein echter Jeff Koons? Sichi. Wahrscheinlich ist dieser hier nicht für Millionen über den Tisch gegangen, sondern stammt eher aus dem Sonderangebot von „Goldi’s Dekowelt“. Ich gehe mal schwer davon aus, dass das Hotelpersonal nicht mal den blassesten Schimmer hat, wer Jeff Koons überhaupt ist. Aber hey, sie haben Geschmack bewiesen in meiner alten Heimat.
Während ich da so saß, mein Essen genoss, musste ich schmunzeln. Manchmal sind es genau diese skurrilen Momente, die einen Besuch in der alten Heimat so besonders machen. Und wer weiß, vielleicht wird dieser goldene Ballonhund ja das neue Wahrzeichen des Hotels. Oder zumindest das Gesprächsthema beim nächsten Kaffeeklatsch.
Nachschlag:
Also, ich muss zugeben, ich bin kein sonderlich großer Fan von diesen Ballonhunden. Ich meine, es ist ein aufgeblasener Hund. Ein Hund aus Luft. Aber, und das ist ein großes ABER, wenn ein Künstler es schafft, einen dieser Wauwaus zum Preis von – haltet euch fest – $58,4 Millionen zu verkaufen, dann muss ich meinen Hut ziehen. Oder zumindest meinen imaginären Hut, den ich tragen würde, wenn ich nicht so besorgt darüber wäre, meine Frisur zu ruinieren.
Jeff Koons, der Mann hinter diesen teuren Luftballons, hat es geschafft, aus etwas so Einfachem und Kindlichem wie einem Ballontier ein Symbol für moderne Kunst zu machen. Und das, obwohl die meisten von uns als Kinder wahrscheinlich einen solchen Ballonhund für den Preis eines Eis bekommen haben. Aber Koons‘ Ballonhunde sind nicht irgendein Kindergeburtstags-Accessoire. Nein, sie sind Kunst. Teure Kunst.
„Ich habe Ballontiere schon immer gemocht, weil sie wie wir sind“, sagte Koons, angeblich. Nun, ich weiß nicht genau, wie oft ich mich schon als aufgeblasenen Ballon gefühlt habe, nun ja.
Und das Beste an der ganzen Sache? Wenn du dir keinen echten Koons leisten kannst, mach es wie mein Hotel, geh einfach auf Amazon. Dort findest du unendlich viele Ballonhund-Plagiate. Von Miniaturversionen für den Schreibtisch bis hin zu riesigen, lebensgroßen Modellen für den Garten. Es scheint, als hätte Koons nicht nur die Kunstwelt, sondern auch die Welt der Online-Shopping-Plattformen erobert.
Jeff, du hast es geschafft. Du hast aus Luft und Metall Millionen gemacht. Und das, mein Freund, verdient meinen größten Respekt.